2.DEUTSCHE MEISTERSCHAFT 2019 BERLIN

Freitag nachmittags machte sich die Shin Jeon Hapkido Abteilung aus der Budogemeinschaft Schwerte 61 e.V., nebst befreundeten Vereinen aus Bielefeld, Hamm und Bochum auf die Reise nach Berlin. In einem Reisebus war das Ziel die 2. Deutsche Meisterschaft der Deutschen Hapkido Union. Der Verein sponserte hierzu einen großen Teil der Reisekosten sowie Startgebühren. Nach dem erfolgreichen Auftakt aus dem letzten Jahr waren die Erwartungen entsprechend hoch.

Die gut besuchte Veranstaltung wurde auf drei Wettkampfflächen ausgetragen. Die Eröffnungsrede übernahm der Veranstalter Björn Wiegand III.Dan von der Sportschule Bushido. Zum Auftakt starteten die Kämpfe im Leichtkontakt. Sergey Bereznev aus der Budogemeinschaft startete in der teilnehmerstärksten Gruppe bis 85Kg. Mit technisch, versierten Kombinationen kam er gut in die Kämpfe, von Mattenrost keine Spur. Sergey kassierte zum Ende des 4. Kampfes einen schnellen Konter und musste erstmals Bekanntschaft mit dem Mattenboden machen. Im Doppel KO System kaum noch eine Aussicht auf eine Medaille, er musste in der Verliererrunde weiterkämpfen. Doch dieser schien wie ein Brandbeschleuniger er legte danach einen Gegner nach dem anderen auf die Matte. Schließlich konnte er sich in den Titelkamp kämpfen. Es standen sich zwei talentierte Fighter aus Berlin und Schwerte gegenüber. Vom Mattenrand musste Guido Böse nur ein paar kleine Anweisungen geben, die gleich nach dem Gong Früchte tragen sollten. Nach dem ersten Abtasten wollten beide Kämpfer den Sieg erzwingen. Der Berliner kam mit hohen Fußtritten, Sergey dagegen mit Kombinationen zum Körper und Kopf. Sergey erlitt einen Cut am linken Auge worauf er am Rand wieder zusammengeflickt wurde. Unter Beifall wurde weitergekämpft. Nach einem sehr engagiert geführten Kampf gab es zwei Sieger, da die Punktrichter ein Unentschieden gesehen hatten. Nach einer spannenden Verlängerung durfte die Berliner die Arme als Sieger in die Luft reißen, er konnte kurz vor dem Schlussgong noch eine Kombination landen. Sergey ging als Vizemeister und Gewinner der Zuschauerherzen von der Matte. Doch auch die Vereinskammeraden müssen sich nicht verstecken.

Kampf Leichtkontakt

Höchste Disziplin und hartes Training sind die Grundvoraussetzungen für die Kategorie Selbstverteidigung. Vorgeschriebene Angriffe heizen den Verteidiger ein, er muss sich präzise und dynamisch im Hapkido Stil zur Wehr setzen.

Messerangriff, ausweichen, Handgelenk greifen, Schrittdrehung, Kipphandhebel und schon schnellt der nächste Angreifer durch die Luft. Das Publikum musste gut aufpassen, um den blitzartigen Bewegungen zu folgen. Dabei sahen Sie Angriffe mit und ohne Kontakt, jegliche Art von Stöcken, Messer, Kampffächer bis hin zu Alltagsgegenständen wie Zeitung, Schal, Eimer oder sogar einer Bratpfanne. In hohem Bogen fliegen die Angreifer durch die Luft, bis Sie letztendlich auf dem Boden fixiert werden. Hier räumte die Budogemeinschaft mächtig ab. Der Busfahrer kann schon mal Platz machen, ansonsten passen die Medaillen nicht in den Bus.

Selbstverteidigung

Danach wurde etwas ruhiger, in vielen Kampfkünsten, so auch im Hapkido, findet man eine Art virtuellen Schattenkampf, dem Formenlauf. Ein durchgeführter Bewegungsablauf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner mit oder ohne Waffe. Jeder Wackler, jeder falscher Stand oder Ausdruck kann den Sieg kosten. Die Techniken müssen dynamisch und präzise ausgeführt werden. Die Punkterichter hatten es nicht leicht, doch am Ende konnten auch hier die Schwerter Sportler gut mithalten.

Traditionelle Form

Traditionelle Form Mannschaft

Waffenform

Waffenform Mannschaft

Zum Schluss wurde es noch mal laut, gegen die Zeit mussten Bretter zerteilt werden. Wer hier oben mitschwimmen möchte muss starke Nerven zeigen. Unsaubere Techniken werden mit einem Eisbeutel für die Prellungen belohnt. Chariot, Ji-Sack, auf die Plätze fertig los, ertöntes. Die Uhr läuft, sturzfrei zum ersten Brett rasen, jetzt nur die richtige Schrittfolge einhalten, ansonsten kostet dies wichtige Sekunden. Blitzschnell muss der richtige Abstand gefunden werden. Hhhaaaiiiijjaa und zack, erstes Brett, keine Zeit um sich das Resultat anzusehen, das Ergebnis ob das Brett erlegt wurde oder nicht, muss bis zum Schluss warten. Es geht direkt mit einer neuen Technik zum nächsten Brett, bis es letztendlich auf den Heimweg zurück zum Buzzer geht. In der Danklasse müssen 5 Stationen mit jeweils 4cm Fichte absolviert werden. Hand-, Fuß-, Sprungfuß-technik, zum Schluss der Veranstaltung wird noch mal alles abverlangt. Die Jugend zerlegte 2 Bretter unter 5 Sekunden, die Senioren benötigten für 4 Bretter weniger als 8,5 Sekunden, die Schwarzgurte drückten den Buzzer unter 12 Sekunden.

Bruchtest

Am Abend hatten die Shin Jeon Hapkido Abteilung etwas zu feiern, Großmeister Guido Böse VI.Dan gewann mit seiner Truppe den Mannschaftspokal. Als beste Mannschaft geben Sie dem Pokal ein neues Zuhause. Bis in die Morgenstunde konnte man die feucht, fröhliche Stimmung in der Berliner Luft wittern, bis es letztlich in dem Reisebus zurück nach Schwerte ging.

Trainer, Vereinskammeraden sowie Angehörige sind stolz auf die gezeigten Leistungen und gratulieren herzlich zu den erzielten Leistungen.