Hapkido – Zwei Tage Kampfkunstprüfung, 33 neue Gürtelfarben

Für zwei Tage lud das Kampfkunstzentrum Schwerte zur Gürtelprüfung der Shin Jeon Hapkido Abteilung ein. Neben Schwerte, folgten auch befreundete Gastvereine aus Bochum, Dortmund und Hamm dieser Einladung. Am Ende standen 33 Schützlinge, von Organisator, Trainer und Prüfer Großmeister Guido Böse (VI.Dan Schin Jeon Hapkido) dem Begründer dieser Hapkido-Stilrichtung, auf der Matte. Shin Jeon Hapkido legt den Fokus auf die übermittelten Traditionen (Jeon) und kombiniert diese mit modernen (Shin), praxisnahen Techniken.
Am ersten Tag durfte der Nachwuchs sein Können präsentieren. Für 22 Teilnehmer wurde es ernst, jeder Prüfling musste sein komplettes Programm zeigen, Fuß Techniken, Fallschule, ausweichen, blocken, Schläge, Würfe, Hebel- Löse- und Fixiertechniken. Bei der Jury, bestehend aus Großmeister Guido Böse und dem Gastprüfer aus Hamm, Marcel Abel (I.Dan Shin Jeon Hapkido), glühten die Kugelschreiber. Jedes positive, leider auch weniger positive Bewegung wurde festgehalten. Am Ende des Tages konnte der Großmeister jedoch allen seinen Schützlingen stolz Ihren verdienten, neuen Gürtel umbinden.

Trainer, Mitglieder und Eltern gratulieren recht herzlich dem Nachwuchs zur bestandenen Gürtelprüfung:

GRADUIERUNGNAME
8.Kup (Gelb)Tim Floss, Inessa Wilrich, Lia Pallatzky, Nella Kouki, Milla Ullmann, Lasse Thomas
9.Kup (Weiß/Gelb)Marie Klasen, Philipp Kouki, Elias Rieck, Leo Assauer, Philip Kik, Florian Schroer, Eljesa Stein, Theo Riter, Tobias Schaaf, Emanuel Beck, Sophie Schaidnagl, Malea Weber, Maja Budde, Jannes Frerich, Luna Roeckert und  Finn Loebbert

 

Die Freudentränen der Kinder noch nicht ganz trocken, schon standen am nächsten Tag die Erwachsenen vor der Prüfungskommission. An diesem Tag wurde die Kommission mit Co-Prüferin Carolin Bastian (III.Dan Shin Jeon Hapkido) erweitert. Bei den Erwachsenen geht es deutlich dynamischer zur Sache, darum wie immer die Sorge um die ein oder andere möglichen „Verletzungen“. Um es vorweg zu nehmen, die Freudentränen mussten lediglich den Schweißperlen der Prüflinge weichen, alles verlief ohne nennenswerte Blessuren. Einige hohe Gürtelwünsche standen auf der Agenda, somit war das Wiederholungsprogramm schon ausreichend gefüllt. In der Hauptprüfung wurde dann das ganze Arsenal an Techniken ausgerollt. Gedrehte und gesprungene Fußtechniken, Fallschule mit freiem Fall, Sturz in die Vierpunktstellung. Verteidigung gegen Fassen, Würgen, Greifen von vorne und hinten, Haare reißen, Schwitzkasten, Faustabwehr, Fußabwehr, Klammergriffe und vieles mehr. Kein Angriff konnte den Prüfling überwältigen, ein Angreifer nach dem anderen wurde in der Matte versenkt und anschließend fixiert. Aber für den nächsten Gürtel reicht dies noch lange nicht. Formenlauf, hierbei werden imaginäre Gegner abgewehrt, mit sauberer Technik und stabilem Stand kann man hierbei seine Trainer stolz machen. Nachdem die imaginären Gegner von der Matte geräumt waren, folgten reale Gegner. Die Verteidigung gegen mehrere Angreifer mit spontanen Angriffstechniken. Hier ist schnelle Abfertigung, Kontrolle und Übersicht gefragt, ansonsten liegt man als Verteidiger schneller auf der Matte als einem lieb ist. Nach der freien Abwehr mussten sich die Teilnehmer die Kampfmontur überstülpen. Um seinen Gegner zu schützen werden an Hände und Füße sogenannte Safeties (Schoner) getragen, damit geht es dann in den Kampf, mit Leichtkontakt. Auch hier gilt je höher der Gurt desto anspruchsvoller die Herausforderung. Nathan Lorenz, Anwärter auf den höchsten Schülergrad, hatte es hier mit zwei Gegnern gleichzeitig zu tun. Jeder der schon mal gekämpft hat, weiß, dass dies nicht nur Kopfsache ist, sondern auch gut auf die Pumpe geht, wer körperlich nicht fit ist, hat hier nichts zu suchen. Der Anschließende Bruchtest ist dagegen wie ein Picknick, aber nicht weniger anspruchsvoll. Glaubt man hier mit Kraft und Gewallt die Physik auszutricksen, der wird meistens scheitern und mit einer schmerzhaften Lektion belehrt. Hier muss Körper und Geist im Einklang sein, damit man mit einer sauberen Technik, Herrscher über die massiven Holzbretter wird, die ohne Wiederstand gehalten werden.