1.Tag
Pünktlich zum Jahresende geht für die Shin Jeon Abteilung der Vorhang für den 17.Weihnachtslehrgang auf. Großmeister Guido Böse, zugleich auch Organisator und Leiter des Lehrgangs war, hatte wieder einen ganzen Sack voller Events eingepackt. Zum Start gab es eine Einheit mit dem Schwert, südkoreanisch Haidong Gumdo.
Nach einer kurzen Einweisung zum Umgang mit dem Schwerte folgte ein kurzes Aufwärmtraining. Nun bewaffneten sich die Schüler mit einem Holzschwert und führten damit die ersten Übungen durch. Danach gab es unterschiedliche Disziplinen, aufgeteilt in 3 Gruppen ging es an die Stationen.
Ball schneiden, aus einem niedrigen Stand wird, ähnlich wie beim Tontauben schießen, mit der eigenen Hand ein Ball nach vorne geworfen. Jetzt heißt es schnell Schwert ziehen und den Ball in der Luft zerteilen. Gewohnheitsmäßig kann man bei Anfängern beobachten, dass es in Baseball schlagen endet und so war es dann auch. Doch hier kann der Großmeister Abhilfe schaffen.
Die zweite Gruppe beschäftigte sich mit Kerze löschen. Nicht mit dem Mund ausblasen, sondern vor die Kerze in der Hocke positionieren, Schwert ziehen, schneiden und kurz vor dem brennenden Kerzendocht anhalten. Mit dem Luftzug des Schwertes soll die Kerze ausgehen. Wie man erahnen kann, einige Schwerter stoppten zu weit oberhalb der Kerze, hier lachte die Flamme und andere Versuche schlugen die Kerze in den Ständer. Auch aus, aber nicht gestattet. Nach einigen Versuchen konnte man dann schon erkennbare Techniken erkennen.
Die letzte Gruppe benutzte Ihr Schwert um einen horizontalen geraden Schnitt durchzuführen. Aber es wurde nicht in der Luft geschnitten, sondern es wurde ein Zeitungsblatt aufgehängt. Hier war die Aufgabe das Blatt mit einem sauberen Schnitt zu zerteilen. Tja sauber war hier das Problem, zu langsam, Schwert nicht gerade, Schnitt nicht lang genug, zu weit weg, zu nah dran. Die Zeitung hat alles mitmachen müssen, bevor es sauber in zwei Teile zerschnitten wurde. Aber auch hier konnte der Großmeister Hilfestellung geben.
Nach der 90-minütigen Einheit folgte das Abendprogramm, bestehend aus gemeinsamen Abendessen mit anschließendem Abendprogramm. Am späteren Abend gab es für die Teilnehmer bereits Bescherung. Großmeister Guido Böse überreichte jedem Teilnehmer ein Geschenk, Eine Trainingshilfe für Hand Augen Koordination. Ein Tennisball an einem Gummiband wird am Kopf befestigt. Dieser Ball wird mit einem Schlag nach vorne beschleunigt. Man ahnt es schon, das Gummiband hindert den Ball am Wegfliegen und der Ball kommt dahin zurück wo das Gummiband befestigt ist, ohje das war ja der Kopf! Also fliegt der Ball nun Richtung Gesicht, die Aufgabe einen Konterschlag auszuführen was den Ball vom Einschlag auf die Nase hindert. Mit etwas Übung konnte man danach auch schon auf den zweiten Gang umschalten. Hier und da konnte man ein kleines Aua hören, doch meistens gefolgt von Lachen. Der Abend klang dann gemütlich aus.
2.Tag
Am nächsten Tag ging es in den Morgenstunden weiter. Die Sportler wurden mit Kaffeeduft und Weihnachtsmusik aus den Schlafsäcken gelockt. Gestärkt ging es dann auf die Matte. In der ersten Einheit wurde Gegenabwehr gegen bekannte Techniken gelehrt. Viele Teilnehmer kennen bereits Techniken wie Fuß-Feger oder Hüft-Wurf, doch was mache ich, wenn ich nicht in der guten Position, sondern in der ungünstigen Lage wo man kurz davor steht in die Matte einzuschlagen. Hier konnte der Großmeister Gegenabwehrtechniken zeigen.
Nach der Mittagspause folge direkt die zweite Einheit des Tages. Was macht man, wenn man als dritte Personen einen Kampf sieht und einschreiten möchte. Hier geht es zuerst mal auf sensible stellen unter die Nase, Kopf drehen und ruck zuck liegt der Bösewicht auf dem Boden fixiert. Aber auch unter dem Kieferansatz gibt es unangenehme Stellen. Einhaken, ziehen und auch hier liegen große Angreifer schnell auf dem Boden.
Die dritte Einheit für diesen Tag übernahm Meister Reinhold Harenbrock. Es ging nach China, Tai-Chi, eine alte chinesische Bewegungskunst. Die Meditation in Bewegung, äußerlich weich und fließend. Tai-Chi stärkt die innere Lebenskraft, die aus dem harmonischen Einklang von Körper, Geist und Atmung erwächst und kann in jedem Alter ausgeübt werden.
Der Meister suchte eine bekannte Kurzform aus, die den Bedürfnissen von Anfängern entgegenkommt. Im Einklang mit Meditationsmusik führten die Teilnehmer typische Bewegungen aus dem Tai-Chi aus. Schläge, Blöcke und entsprechende Fußstellungen.
Nach der letzten Einheit wurden die Teilnehmer von Kochkünsten von Großmeister Guido Böse verwöhnt. Traditionell gab es asiatisches Abendessen. Danach wurde der gesellige teil eingeleitet.
3.Tag
Am letzten Tag folgte nach dem Frühstück die traditionelle Budolympics. Jeder Teilnehmer trat in mehreren Disziplinen gegeneinander an. Ketten Fauststöße und Fußtritte auf Zeit, Medizinballweitwurf, Sumo Ringen, Wettrollen auf Zeit, …
Nach der Siegerehrung war der Lehrgang offiziell beendet. Es folgte das gemeinsame aufräumen der Halle, bevor die Teilnehmer in das Restwochenende entlassen wurden.
Alle Teilnehmer hatten eine Menge Spaß und freuten sich bereits jetzt auf das nächste Jahr.